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Stationen in Lummerland

Der Architekt versuchte dem abzuhelfen, indem er das mit Betonplatten belegte Dach der Sporthalle als Schulhof vorsah. Kinder und Lehrer fühlten sich dort aber wie gefangen, ohne Schatten, Windschutz und Spielmöglichkeiten.

Die belastende Situation entspannte sich erst, als ein Teil des Feldes neben der Schule für die Anlage einer Garten-Pausenfläche zur Verfügung gestellt werden konnte. Es war ein äußerst schwieriges Unterfangen, aber alle Beteiligten - Eltern, Schule, Kirchengemeinde als Grundstückseigner und Bezirksamt als Pächter - waren intensiv um eine gute Lösung für die Kinder bemüht.

Am 25. November 1994 wurde das neue Gelände mit buntem Treiben bei der "Fröhlichen-Feld-Fete" gefeiert. Unser zuständiger Stadtrat Wolfgang Schimmang brachte die Sehnsucht der Kinder in seiner Rede auf den Punkt: "Alle freuen sich, dass es endlich soweit ist, mit der Planung einer Grünfläche beginnen zu können, die bisher schmerzlich vermisst werden musste."

Die schuleigene Planung für diese grüne Schuloase traf zunächst nicht auf offene Ohren, und dem Vorwurf der Inkompetenz begegnete Die Schulgemeinschaft mit der Gründung des Fördervereins, der sich nun dementsprechend "GREENHORN e.V." nennt.

Der schuleigene Plan wurde nur unter der Auflage genehmigt, dass die Schule die vielseitige Anlage selbst pflegt. Das war allen nur recht! Mit großem Elan ging man daran, die Wünsche der Kinder mit den pädagogischen Interessen und den finanziellen Möglichkeiten in Einklang zu bringen.

Bis der Spaten in die Hand genommen werden konnte, war schließlich noch eine lange Geduldsprobe zu bestehen. Man kann sich die Freude vorstellen, als im November 1995 endlich der Lastwagen mit den Pflanzen anrollte. Der erste "Gartenaktionstag" mit Kindern, Eltern und Lehrern fand bei eisigem Wetter statt und war trotzdem ein voller Erfolg. So gut wie alle Gewächse der Erstbepflanzung sind angegangen und haben sich inzwischen zu prachtvollem Grün entwickelt.

Um Neues anzulegen und Bestehendes zu pflegen, findet seitdem zweimal im Jahr ein großer Aktionstag statt, an dem Eltern, Kinder, Lehrer/innen und Erzieherinnen im Garten arbeiten und Dinge erledigen, die während des Schulalltags nicht zu schaffen sind. Das erzeugt ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl. So konnten schon viele Dinge entstehen wie Sandgrube mit Rutsche, Tischtennisplatten, Reckstangen, Weidentunnel, "grünes Klassenzimmer", Bauerngarten, Kräuterbeete, Klassenbeete, Insektenhotel, Sonnenuhr, Tastpfad...

Konkret in Planung für die nächste Zeit sind ein Balancierbalken und eine Bewegungsbaustelle.

Das Garten-Motto in der Michael-Ende-Schule lautet: DER WEG IST DAS ZIEL.

Der Garten darf niemals "fertig" sein, denn wo sollen sich die nächsten Schüler-Generationen sonst diese Naturerfahrungen holen? Das Ziel ist nicht der perfekte Schaugarten, sondern ein veränderbarer Erfahrungs- und Erlebnisraum für die Kinder.
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